Was ist uns wichtig? Wie wollen wir miteinander umgehen? Wo drückt der Schuh? Was machen wir gut? Woran sollten wir arbeiten? Diese und andere Fragen stellte sich der TV Gelnhausen am vergangenen Wochenende in einem ganztägigen Workshop mit dem bekannten Leadership-Coach Mounir Zitouni. Der Tag war ein wichtiger Teil des aktuellen Prozesses der Neuausrichtung der Barbarossastädter.
„Jede Sekunde des Workshops hat uns weitergebracht. Ich gehe mit einem guten Gefühl nach Hause und weiß, dass uns dieser Workshop weiterbringen wird“, sagte der Abteilungsleiter der Handballabteilung des TV Gelnhausen, Martin Heuser. Da die Teilnehmerzahl begrenzt war, hatte der Verein einige ehrenamtliche Helfer zu diesem Workshop eingeladen.
„Es ist toll wenn ein Handball-Drittligist Zeit, Ressourcen und Geld in die Entwicklung der Klubkultur investiert. Diese Herangehensweise ist grundsätzlich ein Vorzeigebeispiel für viele andere, gerade höherklassige, Klubs“, sagte Zitouni, selbst ehemaliger Fußballprofi, langjähriger Begleiter als kicker-Sportjournalist der Deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern sowie Podcaster (Leadertalk), dessen Buch „Teams erfolgreich führen“ vor wenigen Tagen auf den Markt gekommen ist. Den Kontakt zu Zitouni stellte Gelnhausens Leiter Kommunikation und Marketing Thomas Tamberg her.
Sieben Stunden lang arbeiteten ehrenamtliche Mitglieder des TVG gemeinsam mit dem Vorstand Ideen und vor allem ganz konkrete Handlungsanweisungen heraus, wie man in der Zukunft den TV Gelnhausen weiterentwickeln möchte. Dabei ging es durchaus auch ans Eingemachte, wenn über Problemfelder diskutiert wurde oder unterschiedliche Ansichtsweisen aufeinanderprallten. Doch genau das war Sinn und Zweck der Übung sein.
Probleme erkannt, Lösungsansätze gefunden
„Das war ein super Workshop, der von Mounir Zitouni sehr gut geleitet wurde. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen im Verein mit anpacken möchten“, sagte hinterher Corinna Müller. Wir haben natürlich auch Probleme, aber die werden wir gemeinsam lösen. Ich gehe mit einem guten Gefühl und der Gewissheit aus diesem Tag, dass wir den TV Gelnhausen gemeinsam weiterbringen werden.“
„Wir haben die Probleme erkannt und ich hätte nicht gedacht, dass wir so viele Lösungen finden. Ich gehe wirklich mit dem Gefühl hier heraus: Wir packen das jetzt an und wir kriegen es auch hin. Als ich in den Tag gestartet bin, habe ich vor allem die Probleme gesehen, jetzt freue ich mich auf die Lösungen“, gab die langjährige ehrenamtliche Mitarbeitern Caro Mocken die Grundstimmung aller Teilnehmer wieder.
Ein Schmerzpunkt kristallisierte sich dabei schnell heraus, den sicher viele andere Vereine auch teilen. Zuviel Arbeit lastet auf den Schultern zu weniger Helfer. Hier erarbeitete die Gruppe Lösungsmöglichkeiten, die man nun gemeinsam in den kommenden Monaten sukzessive angehen möchte. Doch es wurden auch jede Menge Dinge wie Herzblut, Kreativität, Zukunftsorientiertheit, Hilfsbereitschaft, Verlässlichkeit, Menschlichkeit u.a. festgestellt, die die Menschen beim TVG auszeichnen, aber denen man sich im Tagesgeschäft viel zu selten bewusst wird.
„Dieser Tag hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass man in systemischen Strukturen zusammenkommt, diskutiert, wertschätzend miteinander ringt und zusammen Lösungsansätze beschließt. Die Ergebnisse am späten Nachmittag konnten sich mehr als sehen lassen. In solchen Prozessen liegt der eigentliche Weg zum Teamspirit“, lobte Zitouni den Mut und die Innovationskraft des TV Gelnhausen, sich einem solchen Workshop zu stellen.